Der wahre Krimi am späten Sonntagabend: UHC Visper Lions dank 4:3-Sieg in den Playoffs

Die Frauen der UHC Visper Lions erreichen in extremis die Playoffs in der Nationalliga B dank eines Erfolges gegen Frauenfeld. Der Traum hätte 15 Sekunden vor Ende aber auch platzen können.

 

Man stelle sich vor, die Red Lions aus Frauenfeld hätten 15 Sekunden vor Schluss in das Visper Tor statt an den Pfosten getroffen. Das wäre beim Stand von 3:3 die Entscheidung für die Ostschweizerinnen gewesen, sie hätten die Visper Lions im allerletzten Moment in der Tabelle der Nationalliga B noch überholt und wären in die Playoffs gezogen. Es kam anders, Visp holte nach 60 Minuten den nötigen Punkt und feierte selbst mit lauten Jubelschreien. Gefühlt ohne Ende. Dass die Oberwalliserinnen in der Verlängerung noch 4:3 gewannen, war das Zückerchen und der Endpunkt eines Abends, einer echten Finalissima, die spannender nicht hätte ausfallen können.

Das Saisonziel der Visper Lions, nämlich die Direktqualifikation für die Playoffs stand also am Sonntagabend in der BFO Halle auf dem Gabentisch.

Griffbereit für die UHC-Spielerinnen, aber auch den direkten Konkurrenten Red Lions Frauenfeld, der diese Finalissima – man hätte sie wahrlich nicht besser planen können – nach 60 Minuten gewinnen musste. Die Ausgangslage war also klar, und sie war darum so, weil Visp am Samstag im Heimspiel gegen Appenzell 1:4 verlor. Ein Sieg dort und das Match gegen die Red Lions wäre zum Schaulaufen vor den Playoffs geworden. Visp musste also bis zur 18. und allerletzten Runde der Qualifikation warten und zittern, ehe es über den sich endlich erfüllten Playofftraum ausgiebig jubeln durfte.

 

Shorthander zum 1:0

Im direkten Vergleich zum Appenzell-Match kam Visp diesmal von Beginn an offensiv mehr zur Geltung als noch am Vorabend. Was (natürlich) auch ein bisschen an der Qualität des Gegners lag. Als Alyssa Grichting wegen einer Strafe noch 29 Sekunden draussen sass, erzielte Laura Zurbriggen per Shorthander die wichtige 1:0-Führung (17.) für Visp. Dabei gehörte das Toreschiessen zu einer der grössten Baustellen in der UHC-Saison.

Noch etwas mehr nach Playoffs roch es nach Nina Kalbermatters 2:0 nach 26 Minuten. Unverdient war diese Führung nicht, obwohl auch Frauenfeld genügend Torchancen besass, aber auch und wiederholt an Visp-Goalie Carol Hugo scheiterte. Hugo und die Defensive der Lions sind statistisch gesehen mit über 90 Gegentoren die zweitschlechteste der NLB. Sie sollten auch diesmal wieder kommen. Innert acht Minuten glich Frauenfeld aus, nach 36 Minuten stand es 2:2.

Der UHC musste in jenem Moment aufpassen, dass ihm das Spiel nicht (wieder) entgleiten würde. Tatsächlich erhöhten die Gäste auf 2:3 (42.), aber Lynn Kalbermatters 3:3 folgte in derselben Minute. Jetzt war alles möglich, die Spannung auf dem Maximum, der Pfosten (60.) rettete Visp und Kim Heinzmanns 4:3 in der Overtime schenkte dem UHC den Zusatzpunkt.

«Das war besser als jeder Tatort. Alle haben gekämpft, diesmal hatten wir das Glück, das man erzwingen kann, auf unserer Seite. Ich bin sehr zufrieden und erleichtert», so Trainer Brantschen, der doch noch recht bekam mit seinem Playoffwunsch. Diese starten bereits am kommenden Wochenende gegen UH Lejon Zäziwil.

 

Visper Lions – Red Lions Frauenfeld

16:58 1:0 L. Zurbriggen (E. Jäger)

26:40 2:0 N. Kalbermatter (L. Zurbriggen)

28:54 2:1

36:20 2:2

41:28 2:3

41:52 3:3 L. Kalbermatter (L. Strahm)

69:08 4:3 K. Heinzmann (S. Brantschen)

 

Quelle: Walliser Bote

Autor: Alan Daniele

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