Die Visper Lions U14/U17B – Dem universellen Geheimnis auf der Spur

Noch am Freitag stand ein Walliser Cupspiel auf dem Programm. In Siders unterlag man dem Gastgeber im letzten Gruppenspiel der Kampagne mit 6:9. Noch waren äussere Einflüsse wie der Hallenboden, die gegnerischen Fans, der Schiedsrichter – oder gleich alle Elemente zusammen – Schuld an der Niederlage. Noch. Zum letzten Mal. Hoffentlich…

So wurde die Kabine in Interlaken kurzerhand zum Mentaltrainingsraum umfunktioniert. Dabei wurde den Protagonisten das universelle Geheimnis der Champions erläutert. Zumindest die Theorie. Und vorneweg: Schluss mit Opferrolle oder Ausreden. Es gilt Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für das eigene Tun. Unabhängig vom Ort. So gilt es, Verantwortung für die Schulnoten zu übernehmen, Verantwortung für die Mithilfe im Haushalt daheim (gell Sarah, Moreno, Miguel, Lars, Gian, Rufus, Irina, Janis, Raphael, Noel, Severin, Matthias – Feedbacks von den Mamas werden zum späteren Zeitpunkt eingeholt…😊), Verantwortung für die eigene Leistung im Training und im Spiel, Verantwortung für die gute Einstellung vor, während und nach dem Spiel. Näher gehen wir in diesem Artikel aber nicht auf dieses Thema ein. Der Prozess aber, der hat begonnen. Hoffentlich…

 

In Interlaken standen die Spiele gegen den UHC Thun und die Tigers aus Langnau auf dem Programm.

 

UHC Visper Lions : UHC Thun III 2:5 (1:4)

Vorneweg – Thun stand solide und war gut organisiert. Und Thun nutzte die zugelassenen Chancen. Thun hatte zudem das Momentum auf seiner Seite. Und ja – die Lions sollten erst spät Zugriff zum Spiel erhalten. Zu spät.

Gewinnen kannst du bekanntlich sehr selten ein Spiel in den ersten Minuten – musst du es doch noch nach Hause bringen. Hingegen kannst du ein Spiel schon früh verlieren – so wie es den Lonzastädter am Sonntag passiert ist.

Nach einem Viertel der Partie stand es 4:1 für die Oberländer. Die Taktik des Trainers mit einem 2-2-1 zu starten, ging nicht auf. Vorneweg: Der Trainer übernahm die Verantwortung für diese Niederlage. Zur Pause wurde umgestellt und auf ein aggressiveres 2-1-2 gesetzt. Zudem wurden die Linien verändert. Damit konnte das Spiel in die offensivere Zone verlagert werden. Das Spiel neutralisierte sich – mit dem Resultat von 1:1 in der zweiten Halbzeit. Als Torhüter Rufus Peter rund 3 Minuten vor Schluss für einen 6. Feldspieler aus dem Kasten genommen wurde, konnte ein letztes Mal Druck aufs Tor erzeugt werden. Ein Torerfolg sollte aber nicht mehr gelingen.

Für die Visper trafen Wirthner und Werlen. Eine Überzahlsituation konnte kurz vor Schluss nicht genutzt werden – dies wurde aber auch noch nicht trainiert. Wird folgen…

Somit endete das Spiel mit einer Niederlage. Die Schuld suchen wir – und das ist neu – bei uns.

 

Zwischen den Spielen wurde dann etwas Neues ausprobiert. Etwas, was ein wenig Mut brauchte. Etwas, dass die Spieler:innen aber in der Persönlichkeit weiterbringt. Und zwar durfte – manche mussten – jeder und jede zu Frau Pfammatter ins Medientraining. Jeder und jede stellte sich den mitunter kritischen Fragen der «Journalistin» und suchte eine entsprechende Antwort. Dabei sollten ganze Sätze formuliert und falls möglich etwas «gescheites» ins Mikrofon gesprochen werden. Wie das so ist, ist aller Anfang schwer. Manchen gelang es ausgezeichnet und ein gewisses Talent scheint vorhanden zu sein. Andere müssen noch ein wenig üben. Aber dafür machen wir das ja. Wir üben weiter. Frau Pfammatter – sie sind Gold wert! Bitte weiter so! Und der Lehrer wird im nächsten Vortrag seine wahre Freude an den Unihockeyaner:innen des UHC Visp haben.

 

UHC Visper Lions : Langnau Tigers II 7:4 (4:1)

Nach dem U13-Training am Vormittag, dem Spiel gegen Thun mit zwei Linien und nach dem Medientraining fokussierten sich die Visper auf das Spiel gegen die Tigers aus Langnau. Noch vor zwei Wochen war diese Hürde zu hoch und Langnau siegte 6:3.

Mit diesem Wissen im Kopf wurde das Team auf den Gegner eingestellt. Im Gegensatz zum letzten Aufeinandertreffen, spielten die Visper direkt auf die gegnerischen Verteidiger, griffen früh an und sorgten so für Unruhe in deren Hinterreihen. Die Flügel hatten die Aufgabe umgehend Druck zu erzeugen.

Aufdenblatten gleich zwei Mal und sein Sturmpartner Werlen sorgten für eine gehörige Pulserhöhung beim Gegner und schufen zählbares. Auch die Linie mit den Flügeln Erpen und Nanzer sorgten für Resultatänderungen. Der junge Nanzer traf zum ersten Mal in dieser Grossfeldsaison und belohnte sich für eine sehr gute läuferische Leistung in Spiel 2. Das Tor entstand auf eine Passkombination: Miguel Pfammatter mit der Auslösung auf Johanna Erpen, welche den gut antizipierenden Nanzer freispielte. So stand es nach 9 Spielminuten 4:0 für die Löwen.

Danach gestaltete sich das Spiel ausgeglichener. Beide Seiten kamen zu Torchancen – doch nur die Tigers nutzten eine davon, um auf 1:4 zu stellen.

Die Verteidigerpaare Blumenthal und Schmid, Pfammatter und Fallert sowie Leu und Wenger hatten den Laden im Griff und konnten sich auch offensiv immer wieder in Szene setzen. Wenger mit ihren Läufen über den gesamten Platz sorgte immer wieder für Überraschungsmomente. Leu und Fallert sind hinten eine Bank. Einbruchsicher.

Die Center Wirthner und Captain Burgener wechselten sich stets ab. Beide machten ihre Sacher sehr gut, waren viel in Bewegung, spielten viel mehr Pässe als in Spiel 1 – auch weil sich die Flügel mehr bewegten und sich dabei vermehrt freizustellen wussten. Das Duo Zumtaugwald und Rüegg kam, je länger das Spiel dauerte, immer besser ins Spiel und sollte sich dann auch belohnen. Doch der Reihe nach.

Die Tigers stellten mit Beginn der zweiten Halbzeit auf zwei Linien um. So wurde mehr Druck in die Visper Zone verlagert, was mit 3 Treffern in den ersten 14 Minuten belohnt wurde. Dabei bestraften sie auch individuelle Visper Fehler. Diese müssen aber auch gemacht werden, um zu lernen. Fehler, welche aus selbstbewusstem Handeln entstehen, verzeiht der Coach. Nur wer Verantwortung übernimmt, kann auch Fehler machen. Gut so und weiter so. Die Fehlerkultur ist Bestandteil der Visper Unihockeyschule. Fehler DÜRFEN begangen werden. Aber bitte nicht 10-mal der gleiche. Die Coaches danken es euch😊

Nach dem 4:4 Ausgleich wurde ein Time-Out genommen und – um neue Impulse zu setzen – auf zwei Linien umgestellt. Diese Massnahme sollte fruchten und Wirthner zweimal mitunter auf Zuspiel Blumenthals sowie Zumtaugwald auf Pass von Rüegg sollten dann für die Entscheidung sorgen. Torhüter Peter hielt seinen Kasten in den brenzligen Situationen bei Gleichstand – mitunter mirakulös – sauber. Bravo.

Diesmal frass der Löwe den Tiger. Auf ein Neues. Es war ein spannendes und faires Spiel zwischen diesen beiden Raubkatzen-Teams. So fair, dass es kein Problem darstellte, dass man sich die Kabine teilte. Gut so und weiter so. Das ist Unihockey, wie es eben lebt.

 

Für die UHC Visper Lions spielten:
Torhüter: Rufus Peter (0 Tore / 0 Assists)
Feldspieler:innen: Blumenthal Amy (0/1), Schmid Irina, Zumtaugwald Gian (1/0), Burgener Lars, Fallert Raphael, Rüegg Noel (0/1), Wirthner Moreno (3/1), Werlen Janis (2/0), Wenger Sarah, Pfammatter Miguel, Nanzer Matthias (1/0), Leu Severin, Erpen Johanna (0/1), Aufenblatten Yannic (2/1)

 

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